Parallelwelten, die in Farbigkeit leuchten

Am Sonntag startet Ausstellung mit Kaikaoss-Werken in Bremervörde

VON CORINNA CORDES
BREMERVÖRDE. Er berührt, entführt in seine Welt, wirft Fragen auf – wer die Bildersprache Kaikaoss‘ verstehen will, der muss schon genauer hinschauen, sich los sagen vom ersten Eindruck. Vom 26. September bis zum 24. Oktober zeigt „Kunst an der Oste“ im Kultur- und Heimatkreis erstmals diese so faszinierende Bilderwelt des in Afghanistan geborenen und aufgewachsenen Künstlers in den Ausstellungsräumen des Bachmann-Museums. Am Sonntag, 26. September, um 14 Uhr setzt Kaikaoss (Foto) zudem seine Kunst in einer Tanzperformance „Emotions in motion“ um.

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-Kaikaoss bildet in fotografischer Exaktheit ab, ist Realist mit klassischen Elementen, und doch ist dies nur der Beginn. Der zweite Blick hingegen wirft Fragen auf, stößt auf eine verspielt rätselhafte Symbolwelt, die die Essenz der bildnerischen Intelligenz ausmacht. Kaikaoss‘ Werke sind vielfältig, nicht reduzierbar auf eine Stilrichtung. Er bedient sich in detailgetreuer Formgebung ebenso visueller Spiele wie optischer Täuschungen, fordert den Betrachter heraus, sich einzulassen und eröffnet ihm dafür eine surreale Fantasiewelt, die an die Kunst eines Dali erinnert. Doch wer ist dieser Mann der so farbintensiven Parallelwelten? Der heute 45-jährige Kaikaoss wuchs als Sohn eines Ökonoms und einer Lehrerin im intellektuellen Kreis der afghanischen Hauptstadt Kabul heran. Schon mit elf Jahren fiel sein Talent in der Schule auf, woraufhin seine Familie ihm zunächst private Malstunden ermöglichte, später dann in der staatlichen Zeichenschule seine erste künstlerische Formung veranlasste. Ein Stipendium führte Kaikaoss‘ Lebensweg schließlich an die Kunstakademie in Minsk (Weißrussland). Zurück in Afghanistan, begegnete Kaikaoss 1990 der politischen Dramatik seines Heimatlandes. Er tauchte zunächst unter, floh dann und strandete schließlich in Deutschland, wo er ein weiteres Kunststudium aufnahm. Der Wahl-Kölner verarbeitet das Gesehene, das Erlebte, den ewig währenden Kriegszustand seines unbeherrschbaren Heimatlandes in seinen Bildern. Doch dem Schrecken und der Enttäuschung begegnet Kaikaoss mit einem konsequenten Umkehrmechanismus. „Ich schaff Sommer im Winter“, so Kaikaoss, „und das mache ich unbewusst“. Diese persönlichen Antworten auf die Fragen seiner Vergangenheit finden sich in seinen Werken stets positiv wieder, voller Symbolik und in intensiver Farbgebung. Kaikaoss geht entgegen der gängigen Klischees in sein Atelier wie der Tischler in seine Werkstatt. Er malt an mehreren Bildern gleichzeitig, gibt damit seinen vielen Ideen ersten Raum, entwickelt dann weiter und schafft für jede Ausstellung Neues.

Kaikaoss bildet in fotografischer Exaktheit ab, ist Realist mit klassischen Elementen, und doch ist dies nur der Beginn. Der zweite Blick hingegen wirft Fragen auf, stößt auf eine verspielt rätselhafte Symbolwelt, die die Essenz der bildnerischen Intelligenz ausmacht. Kaikaoss‘ Werke sind vielfältig, nicht reduzierbar auf eine Stilrichtung. Er bedient sich in detailgetreuer Formgebung ebenso visueller Spiele wie optischer Täuschungen, fordert den Betrachter heraus, sich einzulassen und eröffnet ihm dafür eine surreale Fantasiewelt, die an die Kunst eines Dali erinnert. Doch wer ist dieser Mann der so farbintensiven Parallelwelten? Der heute 45-jährige Kaikaoss wuchs als Sohn eines Ökonoms und einer Lehrerin im intellektuellen Kreis der afghanischen Hauptstadt Kabul heran. Schon mit elf Jahren fiel sein Talent in der Schule auf, woraufhin seine Familie ihm zunächst private Malstunden ermöglichte, später dann in der staatlichen Zeichenschule seine erste künstlerische Formung veranlasste. Ein Stipendium führte Kaikaoss‘ Lebensweg schließlich an die Kunstakademie in Minsk (Weißrussland). Zurück in Afghanistan, begegnete Kaikaoss 1990 der politischen Dramatik seines Heimatlandes. Er tauchte zunächst unter, floh dann und strandete schließlich in Deutschland, wo er ein weiteres Kunststudium aufnahm. Der Wahl-Kölner verarbeitet das Gesehene, das Erlebte, den ewig währenden Kriegszustand seines unbeherrschbaren Heimatlandes in seinen Bildern. Doch dem Schrecken und der Enttäuschung begegnet Kaikaoss mit einem konsequenten Umkehrmechanismus. „Ich schaff Sommer im Winter“, so Kaikaoss, „und das mache ich unbewusst“. Diese persönlichen Antworten auf die Fragen seiner Vergangenheit finden sich in seinen Werken stets positiv wieder, voller Symbolik und in intensiver Farbgebung. Kaikaoss geht entgegen der gängigen Klischees in sein Atelier wie der Tischler in seine Werkstatt. Er malt an mehreren Bildern gleichzeitig, gibt damit seinen vielen Ideen ersten Raum, entwickelt dann weiter und schafft für jede Ausstellung Neues.